Alpencross: Vom 13.08.16 bis zum 11.09.16 hat Jacqueline Fritz folgendes Projekt umgesetzt: In 30 Tagen mit einem Bein auf Krücken über die Alpen. Kurz zur Vorgeschichte: Nach einer missglückten Bänderrissoperation vor 16 Jahren, hat Jacqueline nach einem 8-jährigen Kampf ihr Bein verloren. Nach der langen Krankheitsphase war sie höchst motiviert und auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Dank eines wochenlangen Aufenthalts in der Fachklinik Enzensberg in Hopfen am See, in der Nähe von Füssen, konnte die junge Südpfälzerin sehr viel Zeit mit Wandern verbringen. Das Gebirge hat sie schon sehr lange in den Bann gezogen. Wunderschöne Langschaft, prächtiges Gebirge, rauschende Gebirgsbäche, Ruhe, all dies fasziniert Jacqueline. So ist auch die Idee für ihr erstes großes Projekt entstanden: Einbeinig mit Gehstützen über die Alpen. Dies hat in der Form noch niemand versucht. Lediglich Bruno Wintersteller hat im Jahre 1865 einbeinig den Gipfel des Matterhorns bestiegen. Die größere Tour von rund 350 km und 35000 Höhenmeter sollte Jacqueline durch und über die Alpen führen. Es sollte alles mit Gehstützen bewältigt werden, auf Bergbahnen wird komplett verzichtet. Dir Route wurde von ihr individuell geplant. Sie verlief von der Zugspitze nach Meran. Der höchste Punkt lag bei 3500 m. Selbstverständlich war auch Jacqueline´s kleiner Mischlingshund Loui (3) mit dabei. Er ist ein wichtiger Teil solcher Unterfangen und zudem der beste Partner im Gebirge wie auch im Alltag. Er wird speziell als Bergbegleithund ausgebildet, klettert selbstständig und hat auch mit schwerem Gelände wie Geröllfeldern, Klettersteige und Gletscher keine Probleme. Was war der Hintergrund dieses ersten größeren Projektes? Die Besonderheit ihrer Projekte ist, dass sie alles mit zwei Gehstützen und nur einem Bein ohne Prothese läuft. Selbst Gletscher lässt sie dabei nicht aus. Lediglich beim Klettern, hat Jacqueline eine speziell angefertigete Kletterprothese aus Carbon. Bei allen Bergtouren soll komplett auf Auto, Bus und Bergbahn verzichtet werden. Nicht dass das alles schon reichen würde.... Selbstverständlich begleitet sie auf ALLEN Abernteuer mein kleiner Mischlingshund Loui (3). Für die junge Frau sind Ausdauer, Ehrgeiz und Freude am Sport, genauso wie die Natur sehr wichtig. Jacqueline verfügt über eine wahnsinnige Willenskraft und besitzt ein starkes Durchhaltevermögen. So ist sie auch zu diesem bisher größtem Projekt gekommen. Sie setzt sich Ziele, arbeitet konsequent darauf hin um sie dann in die Tat umzusetzen. Momentan trainiert sie sehr viel, ernährt sich vernünftig und achtet auf ihre Gesundheit. Die sportlichen Erfolge sind Jacqueline wichtig, allerdings sieht sie auch die positive Weiterentwicklung und den persönlichen Fortschritt. Jacqueline befindet sich teilweise auch im Selbstversuch, was man als gehandicapter Mensch alles schaffen kann. Viele trauen sich nicht, extreme Dinge zu tun, oder haben Angst, dass ihnen schlimmeres passieren könnte. Sie denkt etwas anders darüber. Da sie so viele schwere Zeiten und viele Entbehrungen hinter sich habt, genießt sie ihr Leben und lebt nun im Hier und Jetzt. "Ich glaube, dass ich anderen Menschen, die sich in ähnlichen Situationen befinden, mit meiner Aktion Mut machen kann oder sogar als Impulsgeber fungiere. Zudem will ich zeigen, dass es immer weiter geht und man sich auch große Ziele vornehmen und sie erreichen kann." Und tatsächlich, hat es Jacqueline wirklich geschafft! Von Garmisch nach Meran, un sie ist immer noch voll im Flow wenn sie daran denkt... Mit einem Kamerateam und meinem Hund hat sie diese Tour ohne Prothese gemacht. Nur mit Krücken und 15 kg Gepäck auf dem Rücken. Insgesamt sind sie 350 km gelaufen und haben 35000 Höhenmeter bewältigt. Das Team ist vom Tal mit 400 m Seehöhe gestartet, über Wanderwege, Trails, Klettersteige, Geröllfelder, Steilwände und Gletscher bis hin ins Hochgebirge auf 3500 Hm gestiegen. Es war eine atemberaubende, schöne, außergewöhnliche Erfahrung
Seven Summits Stubai Einbeinig die Seven Summits Stubai besteigen Stubaital, 2019: Die junge Sportlerin Jacqueline Fritz aus der Südpfalz hat die Seven Summits Stubai im Sommer 2018 auf nur einem Bein und mit zwei Krücken bewältigt. Begleitet wurde Sie von professionell ausgebildeten Bergführern, ihrem getreuen Bergbegleithund Loui und der Kamerafrau Laila Tkotz, die eine Dokumentation über das Projekt gedreht hat. Nachdem sie gemeinsam mit ihrem Hund Loui und der Kamerafrau Laila Tkotz schon die Alpen überquert hat, hat sie sich für ihr neuestes Projekt das Stubaital ausgesucht und dieses im Sommer 2018 umgesetzt. Sie hat sich vorgenommen die sieben schönsten Gipfel des Tals, die Seven Summits Stubai, auf nur einem Bein und mit Krücken zu besteigen. Nicht einmal zwei herbe Rückschläge, die sie 2017 als sie sich zuerst einen Trümmerbruch im Bein und nachher noch einen Hüftbruch zugezogen hatte, konnten sie von ihrem Vorhaben abbringen. Im August 2018, als dann die Planungen mit möglichen Routen und die Abfolge der Besteigungen der Seven Summits Stubai abgeschlossen waren, ging es mit Unterstützung professioneller Bergführer endlich los. In knapp drei Wochen hat sie die Berge in Angriff genommen. Diese sieben Gipfel galt es zu besteigen: den Elfer (2.499 m), den Hohen Burgstall (2.611 m), die Serles (2.717 m), die Rinnenspitze (3.003 m), den Habicht (3.277 m), den Wilden Freiger (3.418 m) und das Zuckerhütl (3.507 m). Die Touren wurden nicht zusammenhängend gemacht, es wurden immer wieder Ruhetage – auch wetterbedingt – eingelegt und bei längeren Aufsteigen auch Hüttenübernachtungen eingelegt. Welche Abenteuer, tollen Erlebnisse und neue Bekanntschaften Jacqueline, ihr Hund Loui und ihre Kamerafrau Laila Tkotz während der Umsetzung des Projekts im Stubaital gesammelt haben und ob sie alle sieben Gipfel erfolgreich bestiegen hat, verrät sie bei der Präsentation ihres Films „Huat o! – Oa Hax geat scho“

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Fotos: Laila Tkotz, https://www.lailatkotz.com Fotos: Laila Tkotz, https://www.lailatkotz.com